Talentino - mit Spaß und Dynamik steigern

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Talentinos heißt das Zauberwort, hinter dem sich ein innovatives Konzept des Bayerischen Tennisverbandes verbirgt. Sportredakteur Gerd Ludwig von der "KITZINGER" berichtet über diese Aktion der Tennisabteilung:

Sandra fängt mit einem Hütchen einen orange-gelben Ball. Sophia, Bastian und Felix balancieren rückwärts auf einer auf den grünen "Teppich" gelegten Linie. Leon und Christian hüpfen mit dem Sprungseil um den Coach herum. Rot-gelbe Tennisbälle fliegen über das Netz - von Kinderhänden geworfen, während die Schläger vorerst unbeachtet an der Mittellinie liegen. Inmitten der Traube von Kindern steht als ruhender Pol Tennistrainer Norbert Henneberger, der den sechs- bis zehnjährigen Nachwuchsspielern Tipps gibt und ihnen bei den Übungen hilft. Den Kids macht es sichtlich Spaß, an einem winterlichen Donnerstagnachmittag in der Tennishalle der Turngemeinde Kitzingen. Vor zwei Jahren lehnte die TGK noch dankend ab, seit September schloss sich die Tennisabteilung, die alleine über 100 jugendliche Mitglieder besitzt, dem neuen Nachwuchskonzept des Bayerischen Tennis-Verbandes (BTV) an - talentinos heißt das Zauberwort. Dahinter steckt ein Konzept, Kinder von sechs bis 14 Jahren an den weißen Sport heranzuführen und sie dort zu halten - gemäß dem Motto play and stay (spiele und bleibe) . "Als wir vor zwei Jahren angesprochen wurden, hieß es, bereits Kindergartenkinder fürs Tennis zu begeistern", sagt Annette Sarömba, 2. Jugendleiterin. "Dieses Alter war uns zu früh." Sarömba, die mit der Jugendleiterin Petra Trinklein die Tennis-Sportarbeitsgemeinschaft (SAG) an der Kitzinger St. Hedwig-Grundschule betreut, siedelt das ideale Alter zum Einstieg bei Sieben- oder Achtjährigen an. "Die SAG bieten wir in der 2. Klasse an, sie läuft von Oktober bis Juli. Durch das talentino-Konzept können anschließend die Schüler bei der TGK weiter aufgebaut werden", betont die Jugendleiterin. Hier steht nicht das Tennisspielen im Vordergrund: "Das Konzept soll vor allen Dingen die Motorik unterstützen und fördern. Das ist in diesem Alter sehr wichtig", so Sarömba. Der Trainer hat neben Schlägern, drei verschieden weichen Tennisbällen sogar Hütchen und Springseile parat. "Koordination, Geschicklichkeit, Schlagtechnik, Wahrnehmung, Spielsituationen und Regelwerk fließen in die Übungsstunden mit ein", sagt die TGK-lerin. Es werde nicht nur der Ball über das Netz geschlagen. Um die Kids zu motivieren, gibt es beim Erreichen eines Zieles Aufkleber, die diese auf ein Erfolgsposter kleben können. Die PC-Fans können gar mit dem Code auf dem Aufkleber ihren Leistungsstand im Internet einsehen. Was den Kids Freude macht, soll den Eltern Infos über den Leistungsstand ihrer Sprösslinge geben. "Früher war es so, dass meistens nur die Kinder von tennisspielenden Eltern diese Sportart wieder betrieben", betont Petra Trinklein. "Beginnend in der Schule wollen wir auch andere Kinder für den Tennissport begeistern und sie auch dort halten. Stufe für Stufe wollen wir sie fördern. Sind diese ein, zwei Jahre dabei, bleiben sie auch", weiß Sarömba. Schließlich seien andere Sportarten attraktiv und da müsse man sich beim Tennis schon etwas einfallen lassen. Wie Julia Lössl (Referentin Vereinsberatung und Entwicklung) vom BTV betont, nehmen inzwischen 264 Vereine im Freistaat am von den Bayern entwickelten Projekt teil, das seit 2011 auch von Niedersachsen und Baden übernommen wird. Mit weiteren Verbänden steht der Deutsche Tennis-Bund in Kontakt. "Wir wachsen stetig", sagt Lössl. "An die Kinder kommen wir über die Schule heran, und über die Schüler konnten wir bereits auch Erwachsene für den Tennissport gewinnen", sieht sie einen positiven Nebeneffekt. Den Kitzinger Kids macht es richtig Spaß. Bastian (9 Jahre) findet es spitze, dass "Trainer Norbert Henneberger so viel mit uns redet und verbessert". Der Viertklässler kam wie viele von der SAG zur TG Kitzingen. Auch Sophie (9) lobt den Tennislehrer: "Es ist schön, wie er es macht". Sie wolle auf jeden Fall dabeibleiben und mal so gut werden, dass sie vielleicht ins Fernsehen komme. Sandra (9) möchte ihre Schwester überflügeln. Bastian einmal zu den besten Kitzingern gehören. Christian (10) bringt es auf den Punkt: "Hauptsache, es macht Spaß." Diesen haben sichtlich alle Kids, ob beim Tennisspielen, Seilspringen, Hüpfen oder Ballfangen.

Hier kann man den Artikel in der Kitzinger nachlesen: http://www.infranken.de/nachrichten/sport/lokalsport/kitzingen/Mit-Spass-und-Dynamik-steigern;art293,235626  

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