Erdbeerkuchen und das erste Länderspiel...

Was auf Tennistalent Lena-Marie Hofmann in den nächsten Tagen wartet Main-Post Bericht vom 03. Februar 2007

Lena-Marie Hofmann hat die nächste Stufe auf dem Weg nach oben geschafft. Von 9. bis 11. Februar schlägt sie erstmals für Deutschland auf. Beim Tennis Europe Winter Cup in Lettland will sie sich mit der deutschen Mannschaft für das Europa-Finale qualifizieren.

 Am Wochenende bevor die Marktbreiterin zu ihrem ersten nationalen Einsatz kommt, ist sie zu Hause. Dort war sie seit ihrem Wechsel an das Tennis-Leistungszentrum in Oberhaching im September letzten Jahres nicht allzu oft, doch diesmal hat der Besuch in der Heimat einen ganz besonderen Grund. Ihr Geburtstag steht an: Heute wird Lena 16. Das möchte sie zusammen mit einigen Freunden feiern. Was dabei nicht fehlen darf: ein Erdbeerkuchen. „Den wünscht sie sich immer. Erdbeerkuchen, das ist ihres", verrät Mutter Kerstin.

In Lettland trifft Deutschland auf die Konkurrenz des Gastgebers und auf die aus Österreich, Großbritannien, Polen, Weißrussland und Schweden. Schwer einzuschätzen seien die Gegner. „Österreich ist gut, bestimmt auch Weißrussland. Man weiß nicht, ob die anderen in Bestbesetzung antreten", will Geburts tagskind Lena keine Prognose wagen. Sich mit gleichaltrigen europäischen Spitzenspielerinnen zu messen, ist für sie äußerst reizvoll. Keine Frage, dass Lena auch gerne beim Endturnier in Frankreich dabei wäre.

 

 

 

 Auf Platz eins in Bayern und auf drei in Deutschland wird sie in den Ranglisten der Juniorinnen geführt. Weil sie erst 16 Jahre alt ist, gehört sie zum B-Kader des Deutschen Tennis-Bundes. Den Wechsel ins Internat nach Oberhaching hat sie bislang nicht bereut. Beim Tennis kam ihr die gute Grundausbildung, die sie zuvor bei Trainer Norbert Henneberger genoss, zugute. In den letzten Monaten habe sie vor allem am Aufschlag gearbeitet, erzählt Lena.

An das Leben im Internat, fern von Zuhause, hat sie sich schnell gewöhnt. Neben den Schulstunden steht dort für die Zehntklässerin ein viel intensiveres Training auf dem täglichen Programm. „Du kommst abends um halb acht vom Training und musst dann noch für den nächsten Tag lernen", schildert sie ihr bisweilen anstrengendes Doppel aus Leistungssport und Schule. Nach Wochen wie der letzten, als sie wegen des Lehrgangs den Unterricht verpasste, „verstehe ich manchmal erst mal gar nichts, wenn ich wieder in die Schule komme. Ich muss dann erst die Sachen nach lernen."

Durch den Schritt ihrer Tochter ins Internat hat sich für Lenas Mutter einiges geändert. Sie habe mehr Zeit, allein schon weil die täglichen Fahrten zum Training weg fielen, sagt Kerstin Hofmann. Sie, die sonst als „Managerin" auch die Teilnahme an Turnieren in ganz Deutschland koordinierte, spreche sich in dahingehend mit den Trainern in München ab. So weit es geht, begleitet sie Lena zu den Turnieren, die meist an den Wochenenden stattfinden. Bald steht für Lena die Entscheidung an, ob sie weiterhin Schule und Tennis gemeinsam machen wird. Um beides gedeihlich zu schaffen, hat Kerstin Hofmann wohl noch einiges mit dem Kultusministerium zu klären.

Samstag, 03. Februar 2007

Von Main-Post-Redakteur ANDREAS STÖCKINGER

 

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